Videoaufnahmen im Querflötenunterricht

Die Videoaufnahmen oder auch das „video teaching“ benutze ich zugegebenermaßen nur recht selten, aber es ist immer ein sehr eindrucksvolles und verständlicherweise anschauliches Mittel.

Ein Smartphone reicht hierzu völlig aus. Sollte man gerne professioneller arbeiten, um z.B. Aufnahmen für Youtube zu nutzen, kann man auch mit einer Spiegelreflexkamera und zusätzlich Mikrofon arbeiten. Um aber einen allgemeinen Eindruck vom eigenen Spiel zu erhalten reicht eine Handyaufnahme wie gesagt aus.

Im Unterricht halte ich das Handy einfach selbst fest und filme meine Schüler. Danach schauen wir es uns gemeinsam an und analysieren das Gespielte. 

Für mein eigenes Üben setze ich das Handy auf ein Stativ. Es würde sich aber auch ein freies Stück auf einem Regalbrett eignen. Als unpraktisch hat es sich allerdings herausgestellt, das Smartphone einfach nur auf den Notenständer zu legen. Der Winkel eignet sich nicht, um eine Aufnahme vom Oberkörper und der kompletten Flöte zu bekommen. Zudem ist das Handy beim Umblättern von den Noten im Weg bzw. verdeckt die Noten, die man gerade spielen möchte.

Auch in unseren Ensembleproben verwenden wir in regelmäßigen Abständen Videoaufnahmen, um uns zu beobachten und auch mal von außen zu hören. Hierzu ist die Variante mit dem Stativ allerdings am besten geeignet. So kann man den Bildausschnitt zu Beginn so einstellen, dass später in der Aufnahme auch alle zu sehen sind.

Das Video eignet sich für so viel mehr, als nur eine Tonaufnahme zu machen, da man z.B. auch Körperhaltung und „Bühnenpräsenz“ besprechen kann. Außerdem wird einem manche Macke, die sich eventuell unbemerkt eingeschlichen hat, sofort klar und direkt vor Augen geführt. 

Für unser Querflöten-Quartett haben wir z.B. anhand der Videoaufnahmen herausgefunden, welche Aufstellung für uns am besten funktioniert. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass es positiven Stress verursacht zu wissen, dass man die nächsten Töne nicht einfach „ins Blaue hinein“ spielen kann, sondern dass sie festgehalten werden und man sich damit im Anschluss auseinandersetzen muss. Man muss in dem Moment der Aufnahme also bestenfalls abliefern.

Meinen Schülern schicke ich die Aufnahme im Anschluss per Whatsapp oder Email zu, sofern dies von ihnen gewünscht wird. Ansonsten löschen wir sie sofort nach der Stunde zusammen. 

Aufnahmen von meinen Übeeinheiten behalte ich manchmal noch einige Zeit. So kann man den eigenen Fortschritt ganz gut beobachten bzw. feststellen, ob sich überhaupt der gewünschte Erfolg einstellt.

Die Quartett-Aufnahmen werden nach dem gemeinsamen Analysieren ebenfalls wieder gelöscht oder wenn uns ein Stück besonders gut gelungen ist als Demo-Aufnahmen für Youtube verwendet.