Alle meine Schüler bitte ich in der Kennenlernstunde ab der zweiten Unterrichtsstunde ein Hausaufgabenheft mitzubringen. Das Heft kann jedes Format und jede Dicke haben – von Schulheften über Glitzer-Kladden bis hin zu schicken Notizbüchern mit kunstvollem Ledereinband ist da alles dabei und alle erfüllen ihren Zweck.
Diese Notizhefte beinhalten Informationen über die nächsten Unterrichtstermine.
Sie informieren knapp über die Tonleiter, die als nächstes vorzubereiten ist, mit Tempoangabe, Artikulationsvorschlag usw.
Außerdem sind natürlich die Stücke aus der Querflöten-Schule oder dem Etüdenband notiert.
Das besondere sind aber die Schlagworte aus der Unterrichtsstunde, die dort festgehalten werden. Ein paar Beispiele: „Atmen bis in die Zehenspitzen“, „Ton aus dem Bauch ausstrahlen“,, „Oberlippe als Dach fühlen“, „mit den Fingerspitzen denken“ sind so einige Ausdrücke, die wohl nur für die Schüler und mich Sinn machen in diesem Moment.
Hin und wieder zeichne ich auch kleine Skizzen zum Thema Haltung oder Ansatz in das Heft.
Die letzte Seite des Hausaufgabenhefts beinhaltet eine Liste aller Tonleitern, die bis jetzt gespielt wurden. Auf die Seiten davor wird Notenpapier geklebt und wir tragen gemeinsam die neuen Tonleitern dort ein.
Das Hausaufgabenheft dient meinen Schülern als Gedankenstütze für zuhause, mit der sie sich die wichtigsten Punkte des Unterrichts nochmal vor Augen führen können. Sie können die Erkenntnisse, die wir zusammen erarbeitet haben Revue passieren lassen und daran beim Einzelüben nahtlos anknüpfen. Für mich dient es als Anhaltspunkt, wo wir in der letzten Stunde stehengeblieben sind und wir nun in der jetzigen Stunde aufbauen können.
Kurz gesagt: Es ist unser roter Faden, der uns durch die gemeinsamen Unterrichtsjahre führt.
Für mich selbst führe ich auch ein eigenes Hausaufgabenheft – viele nennen es auch Üb-Journal.
Ich notiere mir hier meine Zielsetzungen für bestimmte Thematiken, z.B. in welchem Tempo ich welche Technikübung vorbereiten möchte oder wann ich eine bestimmte Etüde beherrschen möchte.
Oder auch wenn mir etwas in meiner jetzigen Übeeinheit noch nicht gelingt, z.B. ein bestimmter Takt aus dem Quartett, das ich für die nächste Probe vorbereiten muss. Dazu notiere ich mir meinen Jetzt-Stand und meine Zielvorstellung, die ich beim nächsten Mal erreichen möchte. So in etwa:
Quartett Takt 184, ok in MM=120, nächstes Mal: MM=144!
Wenn ich das Timer-Üben mache (dazu werde ich demnächst noch einen Artikel veröffentlichen), plane ich in meinem Hausaufgabenheft die Abschnitte und Zielsetzungen für die einzelnen Timersequenzen.
Auf der letzten Seite ist mein Soundsheet angeheftet (was das ist, werde ich auch noch in einem weiteren Post erläutern).
2 thoughts on “Hausaufgabenhefte im Instrumentalunterricht”
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