Damit das geliebte Instrument möglichst lange gut in Schuss bleibt und gute Dienste leistet, muss es regelmäßig gepflegt werden. Aber keine Angst, es sind nur wenige Handgriffe notwendig. Am besten nimmt man die Pflege fest mit in die Überoutine auf, dann wird man mit jedem Mal schneller.
Tägliche Pflege
Nach jedem Üben muss das Kondenswasser aus der Flöte entfernt werden. Die Polster werden es danken! Denn wenn die Feuchtigkeit in der Flöte verbleibt und diese anschließend im Koffer verschlossen wird, schadet diese Feuchtigkeit den empfindlichen Klappenpolstern. Hierzu gibt es verschiedene Wischervarianten. Welchen man genau nutzt ist lediglich Geschmackssache, alle führen mehr oder weniger schnell zum gewünschten Ergebnis. Wichtig: Auch so wischen, dass an der Stimmkorkplatte (oberes Ende des Flötenkopfes) keine Tropfen mehr verbleiben. Denn nicht nur die Polster leiden auf Dauer unter dem Wasser, sondern auch der Korken.
Trocken ist die Flöte also jetzt – Ich wische zusätzlich auch immer noch die Fingertatscher von der Außenseite der Querflöte. Hierzu reicht ein einfaches Baumwolltuch aus. Meist wird ja auch ein kleines Reinigungsset mit der Flöte mitgeliefert. Einfach einmal alle Spuren von der Flöte wischen, so wird das Fett und der Handschweiß von der Oberfläche abgenommen. Aber nur an den einfach zugänglichen Stellen! Nicht zwischen den Klappen wischen, damit nichts verbogen wird.
Dies verhindert das Anlaufen des Silbers und sorgt dafür, dass die Flöte lange schön aussieht und glänzend bleibt.
Sollte die Flöte während dem Üben geleckt haben, d.h. dass Wasser aus einer der Klappen gelaufen ist, solltest Du zudem die Polster vorsichtig trockenlegen. Dies macht man mit einem speziellen Papier für Holzblasinstrumente oder mit Zigarettenpapier (hierbei aber darauf achten, dass der Bereich mit dem Kleber nicht verwendet wird). Einfach das Papier unter die Klappe legen und mehrfach leicht die Klappe schließen. So oft wiederholen bis das Papier trocken ist.
Monatliche Pflege
Bei einer Piccolo ist es einmal im Monat ratsam den Korkstreifen (an der Stelle an der das Kopfstück aufgesetzt wird) am Korpus leicht zu fetten.
Ringklappen-Flöten freuen sich hin und wieder darüber, wenn das Innere der Ringe vom Schmutz befreit wird. Hierzu kann eine Ecke des Baumwolltuchs verwendet werden oder ein Wattestäbchen.
Sollten die Polster kleben, kann Reinigungspapier verwendet werden. So wie oben bei den nassen Klappenpolstern beschrieben. Allerdings diesmal eben ohne Wasser zwischen den Klappen. Auch einfach nur das Papier dazwischen legen und mehrfach zudrücken. Fortgeschrittene Schüler können die Klappe auch sehr leicht! schließen und das Papier gleichzeitig und sehr vorsichtig herausziehen. Damit können Ablagerungen auf den Tonlochkaminen und den Polstern entfernt werden. Wie gesagt, hier ist Vorsicht geboten! Die Fischhaut der Polster ist extrem dünn und sehr empfindlich. Daher sollte diese Reinigung auch nur am trockenen Polster vorgenommen werden. Bestenfalls lässt Du sie nur von deinem Lehrer durchführen bzw. von einem Instrumentenmacher.
Bei klebrigen Polstern kann auch das Verwenden von speziellem Puderpapier hilfreich sein. Es wird wie das Reinigungspapier verwendet, allerdings niemals aus der geschlossenen Klappe gezogen. Die Puderschicht wirkt sonst wie Schmirgelpapier für die Polster! Des Weiteren ist Puderpapier sparsam zu verwenden. Es verschafft zwar einerseits bei klebrigen Polstern schnelle Abhilfe, da es sich auf den Klebefilm legt. Andererseits bildet es aber mit der Zeit eine eigene Schmutzschicht, die sich auf den Polstern absetzen kann.
Jährliche Pflege
Bestenfalls einmal im Jahr solltest Du die Querflöte in die erfahrenen Hände eines Instrumentenmachers geben. Viele Musikgeschäfte bieten eine kostenlose jährliche Durchsicht an, bei der die Mechanik gecheckt wird und bei Bedarf kleinere Reparaturen durchgeführt werden. Dies wahrzunehmen macht auf jeden Fall Sinn, da man kleinere Schäden oft gar nicht selbst bemerkt. Man gewöhnt sich eher daran bei einer undichten Klappe fester zuzudrücken. Dies schleicht sich unbemerkt ein und macht die Handhabung der Flöte immer schwieriger mit der Zeit.
Sollte die Mechanik bei diesem Jahrescheck nicht geölt werden, ist nun der Zeitpunkt um ein paar kleine Tropfen Öl auf die Mechanik zu geben. Hierbei ist es wichtig, dass kein Öl auf den Klappenpolstern oder den Filzpolstern landet. Das Öl ist Gift für diese Teile der Querflöte. Am besten lässt Du dir das Ölen von deinem Lehrer oder dem Instrumentenbauer zeigen. Ich empfehle an jede Kugel der Achsverbindung einen kleinen Tropfen zu geben. Ich halte immer ein Papiertaschentuch bereit, damit überschüssiges Öl direkt aufgefangen werden kann. Anschließend alle Klappen mehrfach durchbewegen, damit sich das Öl gut verteilen kann.