Tipps für Piccolo – Teil 3 Klangfarbe

In den letzten beiden Tipps für Piccolo habe ich dir schon Übungen für eine bessere Intonation und einen flexibleren Ansatz und leichtere Tonansprache vorgestellt. Im heutigen Beitrag möchte ich dir eine Übung für die Klangfarbe auf der Piccolo zeigen.

Piccolo Piccoloflöte Übung

Klangfarbe üben – warum?

Zunächst aber möchte ich dir kurz erklären, warum es überhaupt wichtig ist, verschiedene Klangfarben auf der Piccoloflöte zu üben und anbieten zu können.

Klangfarben entstehen je nachdem wie viele Ober- und Untertöne wir in unserem Ton mitschwingen lassen. (Wenn du mehr über Obertöne erfahren möchtest, hier ist es gut erklärt.)

Es kommt nämlich nie nur ein Ton aus unserem Instrument. Vielmehr kommt der Ton, den wir gerade spielen, am lautesten heraus und gleichzeitig schwingen aber noch andere Töne mit. Diese mitschwingenden Töne und ihr Mischverhältnis bilden den charakteristischen eines Instruments. Sonst würde jedes Instrument – egal ob Querflöte, Trompete oder Klarinette – lediglich wie ein Sinuston klingen.

Bei der Querflöte schwingen von Natur aus relativ wenige Obertöne mit. Aber umso mehr lohnt es sich hier Arbeit hinein zu stecken.

Denn: Je mehr Ober- und Untertöne mitschwingen, umso besser trägt der Flötenklang, d.h. umso lauter wirkt er z.B. 

Über dieses Thema könnte ich jetzt hier noch seitenweise schreiben, aber lass mich beim Thema Piccolo bleiben 😉

Klangfarbe auf der Piccolo

Bleiben wir also beim Thema Piccolo.

Wenn wir einen vollen, runden Ton mit vielen Ober- und Untertönen haben, mischt sich der Piccoloklang mit dem Orchester und wird als harmonischer und besser stimmend wahrgenommen. Das ist z.B. in Tutti-Stellen von Vorteil, wo die Piccolo nur als kleines Extra „on top“ auf dem Orchesterklang gebraucht wird. Ein solcher runder Klang bietet sich aber auch für gesangliche Solostellen an.

Auf der anderen Seite solltest du aber auch einen dünnen, feinen, schneidenden Klang mit in dein Klangfarben-Repertoire aufnehmen. Auch hierfür gibt es Einsatzgebiete um z.B. eine Art Signalwirkung zu erhalten.

Übung für verschiedene Klangfarben auf der Piccolo

Es gibt verschiedene Ansätze und Übungen um die Klangfarben auf der Piccolo zu finden und zu perfektionieren. Wenn du dieses Thema vertiefen möchtest, ist mein Online-Workshop Piccolo Bootcamp sicher etwas für dich. Hier stelle ich dir nämlich weitere Übungen und konkrete Beispiele zu den Klangfarben vor.

Los geht’s mit der Klangfarben-Übung:

Spiele eine kurze Linie aus 5-6 Tönen, z.B. eine chromatische Abfolge. Spiele sie nochmals und spüre nun mal genau der Position deiner Zunge nach. Wo liegt sie im Mund? Ist der Zungengrund hoch oder tief, angespannt oder locker? Wo befindet sich deine Zungenspitze nach dem Anstoßen?

Nun verändere die Zungenstellung und deinen Rachenraum indem du den Vokal a bildest. Hierbei liegt die Zunge sehr tief im Mund und es ensteht ein vollerer und runderer Ton.

Als nächstes verwendest du den Vokal i und beobachtest den Klang. Hierbei liegt die Zunge sehr viel höher im Mund. Der Ton wird heller und feiner.

Beim Vokal u liegt vorallem der Zungengrund höher im Mund, auch das ergibt wieder eine neue Klangfarbe.

Gute Illustrationen zum Verdeutlichen der Zungenposition findest du hier

Beobachte bei den verschiedenen Klangfarben auch mal ob und was sich auf dem Stimmgerät ändert 😉

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